.

Der Weißabgleich

Bei analogen Kameras musste man sich, zumindest in der Farbfotografie, entscheiden, ob man nun draußen oder drinnen, also bei Tageslicht oder Kunstlicht fotografieren möchte und war dann 24 oder 36 Aufnahmen lang daran gebunden. Unsere Digitalen lassen sich jederzeit dem verwendeten Licht anpassen.

 

Gerade in der Studiofotografie ist ein exakter Weißabgleich besonders wichtig. Jede Kamera hat da ihre eigene Vorgehensweise. Bei einigen wird angeblich der Weißabgleich auf grau durchgeführt, bei anderen, so auch bei meinen, tatsächlich, wie der Name es sagt, auf weiß.

 

Um zu exakten Ergebnissen zu kommen reicht es auch nicht aus, die Voreinstellungen der Kamera zu nutzen. Derjenige, der z.B. mit Schreibtischlampen, wie hier auch im Workshop arbeitet, kann mit der Voreinstellung ganz schnell daneben liegen, wenn er denn z.B. Halogenbrenner verwendet. Da die eine Farbtemperatur von 3.800K haben, der voreingestellte Weißabgleich der Kamera aber auf Normkunstlicht von 3.400K durchgeführt wurde, kann sein blaues Wunder erleben.

 

Auch meine Blitzanlage liegt mit ihrer Farbtemperatur weit jenseits jeglicher Voreinstellungen meiner Kameras. Daher ist es unbedingt erforderlich bei Studioaufnahmen einen individuellen Weißabgleich durchzuführen.

 

Das gilt auch für diejenigen, die sich entschieden haben nur im RAW-Format zu arbeiten. Zwar kann man mittels RAW-Konverter und entsprechenden Kenntnissen gerade im Bereich Farbbalance korrigieren. Nur bin ich auch da der Meinung, dass es der Qualität dient, das, was zur Studioarbeit gehört auch im Studio und nicht am Rechner zu erledigen.

 

Eine absolute Todsünde, die auch kein Weißabgleich und kein RAW-Konverter wieder gut machen kann, ist die Verwendung von Mischlicht. Solang die Farbtemperaturen der verwendeten Lampen nicht mehr als 200K auseinanderliegen sind wir jedoch noch im Toleranzbereich. Wobei man auch wissen sollte, dass die Abweichungen im Kunstlichtbereich um 3.500K wesentlich deutlicher zu Tage treten als die im Tageslicht um 5.500K.

 

Aber keine Regel ohne Ausnahme: Wer im Studio gern mal einen "warmen" Sonnenuntergang simulieren will, der darf auch mal mischen oder umfiltern, wie bei meiner Teichente im Workshop.

.