Auto - Outdoor
Sobald wir unsere Autos „On Location“ fotografieren, wird es schwierig unser Licht selbst zu machen. Macht aber nichts! Dafür haben wir draußen ja das beste Licht überhaupt: Die Sonne. Und eine unendlich große Flächenlampe, die unseren Lack zum Glänzen bringt: Den Himmel.
Um das mal zu verdeutlichen, bin ich extra mal mit meinem gepimpten Typ 2 an die Kiesstrände von Lummerland gefahren:
Okay, okay! Um den Neunmalklugen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die jetzt sagen werden: Sie waren auch schon mal da und wissen, dass es in Lummerland gar keine Kiesstrände gib; das Bild ist gefakt!
Der Kies ist Vogelsand, das Meer eine Wellglasscheibe, der blaue Himmel eine Lichtbox und auch die Sonne nur ein Stufenlinsenscheinwerfer. Und zu allem Überfluss spielt auch noch eine Lampe mit, die es in der Natur so nicht gibt.
Aber der Reihe nach. Schauen wir uns mal Lampe für Lampe an und beginnen mit dem Hauptlicht, der Sonne:
Sonnenlicht und pechschwarzer Nachthimmel, so was kommt in der Natur nicht wirklich vor. Denn dort gilt:
-Strahlende Sonne – blauer Himmel
-Diffuse Sonne – bedeckter Himmel
-Keine Sonne – Nacht
Leider folgt eine Studio-Sonne nicht dieser Regel und erzeugt automatisch einen strahlend blauen Himmel. Da muss man schon etwas nachhelfen.
In dem Fall hilft eine 30x50cm Lichtbox, die mit einer Lightbalance-Filterfolie ca. 800o Kelvin blauer gemacht wurde und so hinter dem Motiv den Himmel und das Meerwasser auf der Wellglasscheibe simuliert.
Das Schöne an einem allüberspannenden Himmel ist eine störungsfreie Einspiegelung in den Lack, das Blöde an unserem Himmel ist, er ist saublau. Würde sich der in den Lack einspiegeln, dann hätte der Bully ruckzuck eine Drei-Farben-Lackierung: Rot, schwarz und graublau.
Um das zu vermeiden reicht der „Himmel“ gerade mal nur bis zum oberen Bildrand und wird dort von einer weiteren, neutralen Lampe fortgesetzt. Mit einer Aufhellpappe lässt sich das Licht dann auch dazu verwenden, die Front des Bullys einzuspiegeln.
Alle drei Lampen zusammen abgeschossen ergeben dann unser fertiges Bild.
Und so sah es im Set aus. Ganz wichtig, da wir wieder mit viel Gegenlicht arbeiten, die Abschirmung zur Kamera.